Vietnam
- Steffi&David
- 17. März
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. März
Vietnam ist echt ein Megareiseland. Die Halong Bucht voll breathtaking, der Verkehr in Hanoi wirklich krass, das Essen ultralecker.
Sorry, auch auf die Gefahr hin, dass ich unser Management und einige Großsponsoren jetzt verärgere, aber vermeintliche „Eh scho wissen“ facts kann ich hier nicht bringen. Dass zumindest der Vietnamkrieg vorkommt, konnte unsere Social Media Abteilung in einer nächtlichen Sitzung noch rausverhandeln.
Meine Reise startete in Da Nang, einer zentral gelegenen Küstenstadt mit über einer Million Einwohnern. Den Norden hab ich diesmal ausgelassen, vor etlichen Jahren war ich im Zuge meines Studiums mal dort. Damals beeindruckte mich z.B. das bescheidene Rollenverständnis der Zentralregierung:

Vietnam leicht überdimensional dargestellt:)
Da Nang ist irgendwie eine lustige Stadt, hier gibt’s einen riesigen Vergnügungspark in den Bergen mit Oktoberfest, feuerspeiende Drachenbrücken, ein gigantisches Rad im Zentrum, eine extra für Instagram entworfene goldene Brücke, riesige und versteckte Buddhastatuen und einen endlosen Sandstrand. Für mich ging’s zusätzlich ins 4-tätige Tennistrainingslager um auch mal ein bisschen Sport zu machen und meine einhändige Rückhand zur wettbewerbstauglichen Waffe zu transformieren.

Golden Bridge im Nebel

Aufwärmstation, damit man bei 22 Grad nicht erfriert:)

Dragon Bridge - Feuershow

Dragon Bridge - fluides Räumungskommando

Sunwheel

grosse Lady Buddha

kleiner Buddha mit Erleuchtung von oben
Die Stadt Da Nang selbst ist extrem relaxt (das merkt man schon am Verkehr), sauber und modern.
Einen Tag traf ich meine Freunde Daniela und Klaus, mit denen ich u.a. im Vergnügungspark unterwegs war und die Golden Bridge besuchte. Oft war ich auch am Strand, einige Male bei strahlendem Sonnenschein.


Früher hatte das Wort „Grab“ noch eher eine melancholische Konnotation. Heute ist Grab in Vietnam omnipräsent und eine App mit deren Hilfe du von A nach B chauffiert wirst. Ich nutze sie so gut wie jeden Tag und fahre ausschließlich mit dem günstigeren Motobike. Es macht sogar Spaß, ist sicher und zuverlässig. Überhaupt macht das Land einen sehr verlässlichen Eindruck. So kann man sich z.B. auch auf schnelles Internet verlassen. Auch die Menschen sind sehr verlässlich und wollen dich oder andere Touristen fast nie übers Ohr hauen. Vielleicht liegt es am weit verbreiteten Glauben an das Karma, so meine neue, exklusiv recherchierte Theorie.
Nach Da Nang besuchte ich das 25 Minuten entfernte Hoi An, das mit gut erhaltenen Gebäuden punktet, eine charmante Kleinstadt ganz ohne Skyline. Bekannt ist sie für das Laternenspektakel jeden Abend oder das Schneidern von Maßanzügen. Letzteres dürfen übrigens ausnahmslos Vietnamesen machen.


Aja, falls du während des Lesens dieses Blogs gerade Nudeln kochst, bitte denk daran, sie nach spätestens 30 Minuten wieder ins Trockene zu bringen. In Vietnam gilt diese Regel allerdings nicht, hier ist es gerade zu verpönt Nudeln al dente zu kochen. Gefühlte 60 Minuten blubbern die Kohlehydratlieferanten hier, um am Ende die typische Konsistenz aus sämig und schwabbelig zu erreichen. Ein kulinarisches Trauerspiel.
Die Suppe selbst schmeckt zumeist gut, also lieber die Nudeln separat servieren lassen oder ganz ersetzen. Allgemein war das Essen in Vietnam nicht schlecht, wirklich sehr günstig, einfach in irgendein Restaurant zu gehen mit dem Vorsatz „ist eh überall gut“, würde ich aber nicht empfehlen.
Weiter ging’s für mich nach Nha Trang in die heimliche Hauptstadt aller vereinigten russischsprachigen Länder. Es mag wohl u.a. an den Direktflügen liegen, wie mir Evnika erzählt, dass hier vor allem Leute aus Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, manchmal auch Russland anzutreffen sind. Dass ich zumeist für einen Russen gehalten werde, kann ich bei meinem Bräunungsgrad fast nur als Unverschämtheit betrachten.


Natürlich gibts hier auch eine Seilbahn und ein Riesenrad

Nha Trang hat zwar einen schönen Strand zu bieten, leider ist er wegen des sonnenphoben Regenwetters aber nicht ganz so toll. Insgesamt gab es in Vietnam neben Hühnersuppe leider zu oft Nebelsuppe.

typische vietnamesische Nebelsuppe verdeckt das Schloss des muskulösen Hausherrn
Übrigens: Hast du dir über die kalte Jahreszeit vielleicht einen kleinen Winterspeck zugelegt? Dann könntest du dir heute noch ein paar vietnamesische Gene einpflanzen lassen. Anders als bei meinen bisherigen Aufenthalten, sah ich in Vietnam kaum übergewichtige Menschen. Laut diversen nicht wissenschaftlich wasserdicht recherchierten Quellen, ist Vietnam wirklich das Land mit den dünnsten Menschen der Welt.
Die redefreudigsten sind sie allerdings eher nicht. So war es als Alleinreisender im Gegensatz zu Afrika und dem Oman schwieriger Anschluss zu finden bzw. falls man Lust hat, einfach mal mit irgendwem eine Stunde über Fußball oder Weltpolitik zu reden. (liegt natürlich auch an meinen desaströsen Vietnamesisch- und deren mangelhaften Englischkenntnissen).
Am Schluss ging’s noch für zwei Tage nach Ho Chi Minh, auch Saigon genannt. Ich war von der Modernität und der französischen Kolonialarchitektur ziemlich begeistert. Ein Besuch im Kriegsmuseum durfte genauso wenig fehlen, wie der des beeindruckenden Wiedervereinigungspalasts. Am besten war aber sicherlich das Essen bei Linh Đan und Minh Hạnh in einer Seitenstraße nahe der berühmten Walking Street. Gleich dreimal konnte ich dem verführerischen Duft der Schweinslende im Reismantel nicht widerstehen.



Kriegsreste Museum

Deluxe Menu mit Bier um 1,65€

Walking Street
Alles in allem war Vietnam ziemlich erholsam, sowohl für mich, als auch für meine Geldbörse. Die wird bei meinem nächsten Besuch um einiges mehr in Anspruch genommen werden. Auf geht’s nach Singapur! Saya gembira!
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