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EL Salvador

  • Autorenbild: Steffi&David
    Steffi&David
  • 17. Dez. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Dez. 2024

Sonne - Surfen - Bitcoin

Auf den Corn Islands den Regen anschauend, sinnierten wir, wo es auf der Welt denn gerade sonnig sein könnte. Naja und zu weit sollte es auch nicht entfernt sein, deshalb war Mauritius keine Option. Wie wärs mit Mexiko? Sombrero, Tequila und Speedy Gonzales? Wir waren uns nicht ganz sicher und fanden auch nicht die passenden Flüge. Oder doch wieder an die Westküste Nicaraguas? Aber trauen wir dem teilweise sonnigen Wetterbericht im Land des niedergehenden Regens?

Besser wir erleben noch etwas ganz Neues, dachten wir, fliegen wir nach El Salvador. Ja genau, das Land mit der höchsten Mordrate, aber gut das war einmal, das wussten wir schon. Und eine Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel, spinnen die? Oder sind sie unserer Zeit voraus?

Eins ist aber jedenfalls sicher: Sonne pur in El Salvador, das verriet uns schon jeder der 10 nicht miteinander verwandt oder verschwägerten Wetterberichte unabhängig voneinander.

Nur 45 min dauerte der Flug von Managua nach San Salvador, die Busfahrt hätte mit Grenzkontrollen doch über 10 Stunden gedauert. 


Airport
Airport

Wie bereits für Corn Islands geplant, machten wir auch hier 9 Tage Strandurlaub zum Ende unserer Reise. Zuerst ging es zum Cocal Beach, in der Nähe des Surfhotspots El Tunco. Wir waren schon überrascht von der guten Infrastruktur. Der Flughafen, die Gebäude, die Straßen - ziemlich herausgeputzt alles.


El Cocal, ist ein kleiner entspannter Sandstrand, unser Hotel war direkt am Meer.






El Tunco ist ein ziemlich aufgeweckter Ort, ziemlich touristisch und auch nicht ganz günstig, aber wirklich schön anzuschauen. 

Am besten war natürlich das Surfen. Also den Surfern beim Surfen zuzuschauen:) Ein Training wäre für uns um 7:00 oder 13:00 möglich gewesen (sonst waren die Wellen zu hoch). Allerdings fanden wir zahlreiche Ausreden, wie man folgender Liste entnehmen kann:

  1. Um 7:00 brauchen wir unseren morgendlichen Schönheitsschlaf

  2. Zu Mittag ist das Wetter zu heiß, da verglühen wir

  3. David hat eine zu kurze Badehose und würde von den Surferboys gemobbt werden

  4. Steffi war gerade beim El Savladorianischen Starfriseur und möchte nicht dass ihr edles Haupthaar mit salzigem Meerwasser kontaminiert wird. 

  5. Darf man mit Glatze überhaupt surfen, dachte sich David, während er das lange blonde Wellenhaar der ausgewanderten kanadischen Surftwins Jake und Jack betrachtete. 

  6. Die Wichtigste: Die Wellen waren auch um diese Uhrzeiten nicht gerade klein


So genossen wir es vom Strand aus die Surfer beim Reiten der Riesenwellen zu beobachten, besonders als am zweiten Tag ein internationaler Surfcontest stattfand. Am besten war die Stimmung bei Sonnenuntergang, wie die Fotos zeigen. 









Nach El Cocal und El Tunco fuhren wir weiter nach El Zonte, dem nächsten Surfstrand.



Doch noch mehr als um das Surfen dreht sich hier alles um Bitcoin. El Salvador hat die Kryptowährung 2021 als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Das merkte man schon in El Tunco, viel mehr noch hier rund um den sogenannten „Bitcoinbeach“. 







Wir besuchten einige Organisationen, von denen die meisten schon seit 2019 bestehen und Bitcoin mit zahlreichen Sozialprojekten verbinden. David nahm auch an einem Vortag teil, bei dem es um die Zahlungsmöglichkeiten und die Sicherheit der Kryptowährung ging. Im Hardware Store bekamen wir einen Eindruck davon, wie man seine Coins schützen kann.




Natürlich bezahlten wir auch selbst einiges mit Bitcoin, ging ganz leicht, nachdem man sich die App heruntergeladen hatte. 




Wer denkt hier trifft man vor allem geldgierige Investmenthaie, liegt übrigens falsch. Vielmehr begegnet man idealistischen Wachstumskritikern, die langfristig ein dezentrales und deflationäres System schaffen wollen, in dem die Vermögensungleichheit (verursacht insbesondere durch Banken und Zentralbanken, die immer mehr Geld in Umlauf bringen) wieder abnimmt und in dem Bitcoin die Hauptrolle als Währung spielen soll. Mit dabei nicht nur Leute aus El Salvador, sondern aus aller Welt, besonders Auswanderer aus Kanada.


Und dennoch ist Bitcoin hier nicht nur Währung, sondern auch ein Anlageprodukt, wie der (riskante?) Millionenkauf von Präsident Bukiele zeigt. Interessanterweise durchbrach der Coin gerade bei unserem Aufenthalt in El Zonte die 100000 US Dollar Schallmauer zum ersten Mal. Wie es langfristig mit dem neuen Zahlungsmittel weitergeht bleibt abzuwarten, die meisten Leute, die wir getroffen haben, waren zumindest positiv gestimmt. 





Neben Bitcoin ist heute übrigens der US Dollar das offizielle Zahlungsmittel El Salvadors. 


Ein anderes, noch viel größeres Thema in El Salvador ist die Sicherheit. Jeder Taxifahrer erzählt dir von sich aus wie sicher es hier geworden sei. Und wir können dies zumindest für unseren bescheidenen Aufenthalt bestätigen. Aber wie war das jetzt mit der höchsten Mordrate? Ja, die gab es bis vor ein paar Jahren wirklich, als hier die Gangs regierten. Doch dann griff der junge Präsident und heutige Diktator Bukiele hart durch, ließ tausende Personen verhaften, rief dafür auch den bis heute gültigen Ausnahmezustand aus. Die Menschen, die wir hier kennenlernten waren alle froh darüber. Sie können sich nun wieder frei auf den Straßen bewegen ohne Angst haben zu müssen, meinten sie. Kinder spielen wieder vermehrt im Freien, gehen unbeschwert zur Schule und der Tourismus lebt noch viel mehr auf. So haben wir ausschließlich große Unterstützer des Präsidenten kennengelernt, die ihm dankbar für die neu gewonnene Freiheit sind. Tatsächlich genießt Bukiele in El Salvador breite Zustimmung. Allerdings gibt es auch Schattenseiten, von denen wir hier als Tourist nichts mitbekamen. Der Umbau zu einer Diktatur ohne oppositionelle Rechte, viele Unschuldige, die laut Menschenrechtsorganisationen ins Gefängnis kommen und anschließend keinen fairen Prozess bekommen zum Beispiel. Man könnte noch weitere Punkte anführen. 

Für Taxifahrer Manuel ist aber klar, dass Bukiele den Frieden in ihr Land gebracht hat. Dass man sich hier keine Fehltritte leisten kann, findet er gut, auch wenn man selbst aufpassen muss. Er glaubt auch nicht daran, dass Unschuldige inhaftiert würden, die Polizei und das Militär seien sehr sorgsam, und hätten wie er es gesehen hat, Leute bei falschem Verdacht sofort wieder frei gelassen. Wir können das natürlich nicht verifizieren, möchten aber festhalten, dass wir in ein Land mit äußerst positiver Stimmung gereist sind (zumindest hier an der Küste). Auch die Polizei oder das Militär nimmt man hier kaum wahr. 


So haben wir hier viele freundliche Leute kennengelernt, die sich freuen, vermehrt Touristen begrüßen zu dürfen. Sie scheinen das unbeschwertere Leben wirklich zu genießen. So z.B. auch die 4- jährige Maria, die in einer kleinen Pizzeria selbstbewusst zu unserem Tisch kam, ihre überdimensionale Box auf selbigen stellte und zu den neusten Rhythmen ihre Tanzshow mit den Worten „Miraaa, Miraaa“ ablieferte:)





Nach El Salvador ging’s für uns nochmal nach Nicaragua, wo wir zwei Tage in Managua verbrachten. Die Hauptstadt gefiel uns von all den besuchten Städten des Landes trotz ihres bescheidenen Rufs fast am besten, zumindest gibt es hier im Gegensatz zu Léon und Granada Grünflächen (die Friedhöfe sind die einzigen in den beiden Vorzeigestädten) und einen schönen zentralen Platz mit weihnachtlich kitschiger Stimmung:)



Zum Schluss fuhren wir nochmal zu unserem Abflugort nach Costa Rica, auch um unser zwischengelagertes Gepäck wieder abzuholen. Da wurde uns nochmal bewusst, wie unglaublich nett und hilfsbereit die Costa Ricaner sind. 

Die letzten Souvenirs in die aufgeblähten Rucksäcke gepackt ging es dann von Liberia aus wieder zurück in die Heimat, unsere Reise endete zumindest für dieses Jahr:)




Kolumbien, Peru, Costa Rica, Nicaragua und El Salvador. Wir nehmen viele schöne Erlebnisse mit. Neben beeindruckenden Landschaften, interessanten Kulturen werden uns vor allem die Menschen und ihre Geschichten in Erinnerung bleiben:)







 
 
 

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